Antonio arbeitet als Freizeitpädagoge und Schulassistent in Innsbruck

„Jede Schule ist eine eigene Welt. Darauf gilt es sich einzustellen“

Wie du an meinem Namen siehst, komme ich aus Spanien. Genau genommen aus Cadiz, in der Region Andalusien. Eine wirklich sehr schöne Gegend. Mit 30 bin ich nach Innsbruck gezogen, mittlerweile lebe ich schon über zwölf Jahre hier. Anfangs wollte ich nur Deutsch lernen, dann hab ich hier in Tirol auch zu arbeiten begonnen. Ich habe unter anderem am Stubaier Gletscher gearbeitet, bei Speditionen, im Sales-Bereich – vor allem im Büro.

Seit September des Vorjahres arbeite ich Vollzeit bei der GemNova. Vormittags als Schulassistent, nachmittags als Freizeitpädagoge. Immer in einer anderen Volksschule. Ich bin „Springer“, das heißt, wenn jemand plötzlich erkrankt, springe ich ein. Da klingelt dann um sieben Uhr in der Früh das Telefon und es heißt: Du, Antonio, kannst du bitte an diese oder jene Schule gehen, dich bei der Direktorin melden und mit dem Lehrer sprechen? Natürlich werden sie schon vorher informiert, dass ich komme. Außerdem habe ich auch eine Stammschule, die Volksschule Hötting West.

Als Schulassistent betreue ich vormittags immer ein einzelnes Kind mit erhöhtem Unterstützungsbedarf. Das Wichtigste dabei ist, eine persönliche Ebene zum Kind aufzubauen, Vertrauen zu schaffen, unterstützend und helfend tätig zu sein. Natürlich reagiert jedes einzelne Kind unterschiedlich: Es gibt lebhafte und ganz ruhige Kinder, das eine spricht, das andere schweigt. Dann die Frage, woher kommt das Kind, mit welcher Muttersprache, welcher Kultur ist es aufgewachsen?

Oftmals reicht es, einfach neben diesem Kind zu sitzen, Wärme und Zuneigung auszustrahlen. Dann kommt es aber auch vor, dass sich drei Schüler*innen mit ihren drei Schulassistent*innen in einen eigenen Raum zurückziehen, um dort gemeinsam etwas zu lesen. Dann gibt es Schulen, Klassen, in denen zweisprachig unterrichtet wird. In der Volksschule Saggen etwa Englisch und Deutsch, in Altwilten und Innere Stadt etwa Italienisch und Deutsch. Das ist dann gleich eine noch größere Herausforderung, macht mir aber sehr großen Spaß. Seit September war ich an 13 verschiedenen Volksschulen im Einsatz, da ist Abwechslung garantiert. Und ja, jede Schule ist eine eigene Welt.